Coronavirus

Neue Schreck-Variante "Deltakron" war nur Laborfehler

Eine vermeintliche Misch-Variante aus Delta und Omikron hat für Aufregung gesorgt. Nun die Entwarnung: offenbar ist eine Verunreinigung schuld.

Andre Wilding
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Vermeintlicher "Deltakron"-Nachweis wohl Artefakt
Vermeintlicher "Deltakron"-Nachweis wohl Artefakt
Jerome Delay / AP / picturedesk.com (Symbolbild)

Der vermeintliche Nachweis einer Misch-Variante aus Delta und Omikron in Zypern geht Experten zufolge wohl auf Verunreinigungen während der Analyse zurück.

"Diese Genome sind mit hoher Wahrscheinlichkeit Artefakte", stellte Richard Neher, Biophysiker von der Universität Basel in einem Statement klar.

Verunreinigung beim Sequenzieren

Die Omikron-Mutation, die hier in einem Zusammenhang mit Delta-Genom-Sequenzen beobachtet würden, betreffen alle einen DNA-Abschnitt, der bei Delta-Nachweisen oft sehr schwach ausfalle und daher sehr anfällig für Kontamination.

Ähnlich äußerten sich auch andere Experten bei Twitter, das Ergebnis gehe wahrscheinlich auf Verunreinigungen beim Sequenzieren zurück.

Genome keine Rekombinanten

Zuvor kursierten Berichte mit Verweis auf ein Interview mit einem örtlichen Sender, dem zufolge Leondios Kostrikis von der Universität Zypern 25 Fälle identifiziert haben will, in denen eine Misch-Variante namens "Deltakron" Ursache der Infektionen war.

"Rekombinanten seien zwar möglich, aber bislang wurden keine größeren Ausbrüche mit solchen Varianten beobachtet", betont Neher. Die Genome aus Zypern seien vermutliche keine Rekombinanten.